Pressemitteilung 201310/1 – Wenn es doch nur um wirkliche Inklusion ginge – das 9. Schulrechtsänderungsgesetz

 

Pressemitteilung der Landeselternschaft Grundschulen NW e.V.

 

 

 Wenn es doch nur um wirkliche Inklusion ginge –
das 9. Schulrechtsänderungsgesetz

 

Die Landeselternschaft Grundschulen (LEGS) begrüßt grundsätzlich die Verabschiedung des 9. Schulrechtsänderungsgesetzes. Die ersten gesetzlichen Regeln zur schulischen Inklusion kommen so immerhin an einigen Schulen noch rechtzeitig zum Anmeldeverfahren für das nächste Schuljahr an. „Statt den Auftrag der UN Menschenrechtskonvention auf Bildung und Teilhabe aller Kinder zeitnah umzusetzen wurde Inklusion viel zu lange als finanzielle Belastung und pädagogische Unmöglichkeit abgetan“, so der Vorsitzende der LEGS, Thomas Minor. Inhaltlich übt die Interessensvertretung der Grundschuleltern jedoch scharfe Kritik an der Ausgestaltung des Gesetzes: „Was uns fehlt“, so Minor, „ist ein klarer Rechtsanspruch auf inklusive Bildung. Es kann weiterhin nach Überzeugung der  Landeselternschaft Grundschulen (LEGS) nicht sein, dass die dringend notwendige Beratung der Eltern durch die Schulämter erfolgen soll. Hier muss es unabhängige Beratungsangebote geben“. „Das Gesetz wird weder dem Versprechen ‚kurze Beine – kurze Wege‘, noch dem Anspruch einer Inklusion im vollen Sinn gerecht. Wenn der Politik an einer gelingenden Inklusion – an individueller Förderung für alle Kinder – gelegen ist, muss das Gesetz nachgebessert werden”, fordert Minor. Neben einer deutlich verbesserten personellen Ausstattung, einer besseren Qualifizierung der Lehrkräfte und multiprofessioneller Zusammenarbeit fordert die LEGS Konzepte, die sich am Wohl des einzelnen Kindes orientieren. Inklusion ist nach Überzeugung der Grundschuleltern nicht nur eine gesellschaftliche Verpflichtung, sie beinhaltet vielmehr die Chance, dass individuelle Förderung nicht länger eine leere Worthülse bleibt. „Ohne jeden Zweifel“, so der Vorsitzende der Landeselternschaft Grundschulen abschließend, „ist das eine große Herausforderung für alle Beteiligten – es lohnt sich aber auf jeden Fall, sich ihr zu stellen.“

 

 

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— Ihr Team der Landeselternschaft