Pressemitteilung 201604/1: Eltern wollen zurück zu G9 und mehr Mitbestimmung!
Die Landeselternschaft Grundschulen NRW e. V. erhält viele Rückmeldungen von Grundschuleltern zur G8/G9 Problematik. Tendenziell decken sich diese mit dem Ergebnis der Umfrage der Landeselternschaft der Gymnasien in NRW, wonach von den 5910 Grundschuleltern, die sich an der Umfrage beteiligten, nahezu alle (93,4%) das verkürzte Abitur innerhalb von zwölf Jahren ablehnen. Als Landeselternschaft Grundschulen NRW weisen wir aber auch auf den deutlich wahrzunehmenden Zuspruch für die Gesamtschule und das längere gemeinsame Lernen aus der Elternschaft der Grundschüler hin. Dieser Zuspruch ist nicht erst seit Einführung des G8 Gymnasiums zu erkennen.
Um die Fehler aus der übereilten Umsetzung zu G8 zu korrigieren, werden wir weiterhin auf Landesebene verhandeln. Im Zentrum unserer Forderungen steht das Wohl der Kinder und das muss auch Kern des Handelns der Bildungspolitik sein und nicht etwa die Annäherung an europäische Standards um jeden Preis. Argumente, die auf Schwierigkeiten bei einer Wiedereinführung des Abiturs an Gymnasien nach Klasse 13 abzielen, müssen geprüft werden, dürfen aber den einhelligen Wunsch der Eltern nicht behindern. Für alle Eltern, für deren Kinder die Wiedereinführung des Abiturs nach 13 Schuljahren nicht mehr rechtzeitig kommt, sei hier nochmals auf die Sonderstellung der Gesamtschulen hingewiesen, an denen die Verkürzung nie stattgefunden hat. Das Zentralabitur sorgt hier für die Gleichwertigkeit des Abschlusses.
Die Landeselternschaft Grundschulen NRW bedauert die ideologisch geführte Debatte hinsichtlich der Gleichwertigkeit des Abiturs am Gymnasium und an der Gesamtschule.
Nur eine sachliche und mit den Erkenntnissen aus den vorliegenden wissenschaftlichen Studien untermauerte Diskussion kann den Bildungsweg unserer Kinder zu ihrem Vorteil weiterbringen. Die starke Reaktion auf die Umfrage der LE GYM macht deutlich, wie sehr den nordrhein-westfälischen Eltern an einer guten Schule für ihre Kinder gelegen ist. Um diesem Interesse der Eltern auf breiter Basis und demokratisch legitimiert entsprechen zu können, sollten alle Eltern durch eine breit aufgelegte Elternvertretung auch auf Stadt-, Kreis- und Landesebene vertreten sein. Eine durchgewählte Elternschaft und die Möglichkeit einer breiten Basis hätten das jetzige Desaster sicherlich deutlich verringern können. Dies zeigt sich in den meisten Bundesländern, die schon über die Struktur der durchgewählten Elternschaft verfügen.
Die Pressemitteilung steht Ihnen hier als PDF-Dagtei zum Download zur Verfügung.
Ihre Landeselternschaft Grundschulen NRW e.V.