Co2 Meßgeräte helfen uns die Fensterlüftung in den Klassenräumen optimal zu steuern.
Nach den Vorgaben des MSB muss in den Klassenräumen für ausreichenden Luftaustausch gesorgt werden, der typischerweise durch Fensterlüftung stattfindet. Die einzige praktikable Möglichkeit, den Lüftungserfolg nachzuweisen, besteht in der Nutzung von CO2 Messgeräten in jedem Klassenraum. CO2 Grenzwerte findet man in den Arbeitsschutzregeln des BAUA (ASR3.6), die unabhängig von Pandemie und Viruslast auch in Schulen einzuhalten sind. Die einschlägigen Empfehlungen bekannter Fachgremien, darunter des UBA und das RKI, fordern bzw. empfehlen eine maximale CO2 Konzentration von ca. 1000ppm.
Daher ist der ausschließliche Einsatz von Luftfiltergeräten nicht zielführend, da diese nicht für den vorgeschriebenen Luftaustausch sicherstellen – Zufuhr von Sauerstoff, Abfuhr von Luftschadstoffen. Parallel zum Lüften betrieben können sie die Virenlast im besten Fall um ca. 50% reduzieren, benötigen regelmäßige Wartung durch geschultes Personal und sind nach der Pandemie obsolet. Weder kann der Reinigungseffekt von Luftreinigern durch CO2 Messung nachgewiesen noch das große Behaglichkeitsproblem durch diese Geräte gelöst werden!
In Studien von vielen Autoren zur Wirksamkeit des Fensterlüftens (Helleis, MPI für Chemie in Mainz, Fitzner, von Grabe, UBA, …) wurde festgestellt, dass Fensterlüftung die Konzentration von Atemwegsaerosol wirksam reduziert, insbesondere im Winter reichen dazu 3-5 Minuten Stoßlüften alle 20min aus. Gerade bei winterlichen Temperaturen funktioniert der Luftaustausch so gut, dass in vielen Räumen sogar gekippte Fenster ausreichen können.
Es gibt bekanntlich unterschiedlich große Klassenräume und eine unterschiedliche Anzahl von Fenstern und Oberlichtern in jedem Klassenraum. Die Messungen mit Hilfe der Co2 Messgeräte geben Aufschluss darüber, bei welchem Wetter wie viele Fenster wie lange geöffnet werden müssen.
Praxisbeispiel zur Einhaltung eines CO2 Zeitmittelwertes von 1000ppm (UBA):
Steigt der Co2 Messwert über 1200 ppm, soll gelüftet werden. Idealerweise so, dass die Frischluft nach unten geleitet wird, beispielsweise mit Vorhängen, die die Luft bestenfalls an den Heizkörpern vorbei auf den Boden leiten. Es sollten je nach Außentemperatur nur so viele Fenster benutzt werden, dass die CO2 Konzentration innerhalb von 5-10min unter 800ppm sinken. Dann soll das/die Fenster wieder geschlossen werden, bis die Co2 Ampel wieder 1200 ppm oder mehr anzeigt.
Statt weit geöffneter Fenster sollte insbesondere bei niedrigen Temperaturen geprüft werden, ob gekippte Oberlichter oder spaltoffene Fenster bereits ausreichen, die Grenzwerte einzuhalten.
Eine darüberhinausgehende Lüftung (zum Beispiel das Lüften über die gesamte große Pause hinweg) ist nicht nur nicht notwendig, sondern sie führt zu einer zusätzlichen Auskühlung des Raumes und damit Unbehaglichkeit und Energieverschwendung ohne Nutzen für den Infektionsschutz. Bei Nichtbelegung eines Raumes müssen die Fenster unbedingt geschlossen bleiben.